Um das 15. und 16. Jahrhundert blühte die Karwendelregion um den Ort Schwaz durch beachtliche Vorkommen von Silber und Kupfer. Der daraus resultierende Reichtum hatte Auswirkungen auf den Ort als „Silberstadt“. Als Zeugen davon sind auch heute noch zahlreiche Bauwerke sichtbar.
Ein Relikt aus dieser Zeit ist auch der Silberzehner. Dieser kann wie ein Gutschein für zehn Euro bei den Banken in der Region gekauft werden und ist in den Geschäften der Silberregion einlösbar.
Die Burg Freundsberg – Wahrzeichen von Schwaz
Die Burg Freundsberg ist hoch über der Silberstadt Schwaz gelegen. Ihre Geschichte reicht zurück in das Jahr 1122, als sie als Stammsitz der Herren von Freundsberg erstmals urkundlich erwähnt wurde. Heute ist sie mehr als nur ein Wahrzeichen. Sie ist Geschichtszeugin und Museum, in dem alte Traditionen und die Zeit des Bergbaus und der wirtschaftlichen Blüte nachempfunden werden können. Die Schlosskirche, deren erste Kapelle im Jahr 1176 geweiht wurde, wurde aufwendig renoviert. Nach einer erneuten Weihe im Jahr 1977 wird sie heute für kirchliche Anlässe genutzt.
Vervollständigt wird die moderne Nutzung der Burg durch die Burgschänke, in der man sich bei uriger Atmosphäre mit regionalen Gerichten kulinarisch verwöhnen lassen kann.
Schloss Tratzberg – Reise in die Vergangenheit
Zu den ganz großen Schlössern, zumindest bezogen auf die bauliche Ausdehnung, gehört Schloss Tratzberg nicht. Aber ganz sicher zu den schönsten Schlössern der Renaissance-Ära in Österreich. In früheren Zeiten residierten hier Kaiser und Könige und deren Möbel und sonstige Hinterlassenschaften sind noch heute sichtbar in den gut erhaltenen Räumen des Schlosses.
Der Baustil in Verbindung mit diesen kleinen Schätzen macht Tratzberg zu einem wahren Märchenschloss, in dem Vergangenheit real wird. Im Frauenstüberl und im Königinnenzimmer lässt sich erleben, wie die Damen in diesen Zeiten gelebt haben. Das Jagdzimmer zeigt Szenen der Jagd mit Tieren, handgeschnitzt und lebensgroß. Und in der Rüstkammer werden die Besucher zurückversetzt in die kriegerische Zeit von damals, mit all den Rüstungen, Schwertern und sogar Kanonen. Gemütlich und gediegen geht es dann zu im Schlosswirt Tratzberg bei kulinarischen Schmankerln, die für jeden Geschmack etwas bieten.
Ruine Rottenburg – eine geschichtsträchtige Zeitzeugin
Auch die Ruine der Rottenburg erinnert an die damaligen, oftmals kriegerischen, Zeiten. Urkundlich erwähnt wurde sie erstmals im Jahr 1149 und ihren ersten großen Auftritt hatte sie bei der Rottenburger Fehde im Jahr 1410. Diese Episode endete mit der Zerstörung der Burg, die jedoch in späteren Jahren wieder aufgebaut wurde. Von hier aus konnten die Grafen von Rottenburg ihre Besitztümer verwalten und mit einer Grundfläche von 15.000 Quadratmetern gehörte sie zu den Großen ihrer Art und zeugte vom Reichtum ihrer Besitzer. Zu Ehren der Heiligen Notburga, einer Tiroler Schutzheiligen, wurde schließlich Mitte des vorigen Jahrhunderts die Notburga Kapelle auf den Resten der Rottenburg errichtet.
Bei der Wanderung zur Notburga Kapelle erlebt man einen spektakulären Ausblick auf das umliegende Karwendelgebirge.