Wandern im Naturpark Karwendel in Tirol

Das Karwendel ist eine Gebirgsgruppe, deren größter Teil als Naturpark Karwendel zu Tirol, etwa ein Fünftel des Gebiets unter dem Namen Naturschutzgebiet Karwendel aber auch zu Bayern gehört.

Schon allein die Anzahl der mehr als 120 Gipfel mit einer Höhe von über 2000 Metern ist beeindruckend – umso mehr sind es aber die Berge und die Täler, die Wiesen und Wälder, die Seen und Flüsse.

Das Karwendel ist ein Paradies für Wanderer und Bergsteiger.

In unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen bis zu anspruchsvollen Bergwanderungen erwarten feste Wanderstrecken die Gäste. Aber auch die Individualisten, die gerne selbst ihre Routen planen, haben hier alle Möglichkeiten, das Karwendel intensiv zu erkunden.

Mit dem dichten Netz von Hütten und Gastronomiebetrieben ist für jeden kulinarischen Geschmack und für alle Übernachtungsansprüche bei mehrtätigen Wanderungen bestens gesorgt.

Wanderstrecken und Tourenideen aus erster Hand

Für Ihre Ideen zu den Wanderstrecken stehen Ihnen zahlreiche literarische Wanderführer zur Verfügung. Oder Sie fragen einfach nach in den Touristenbüros oder bei dem Gastwirt Ihres Vertrauens. Denn Auskünfte zu einem der schönsten und atemberaubendsten Gegenden Europas geben Ihnen die Einheimischen gerne. Und ganz sicher sind hier dann auch die Highlights dabei, die nicht jeder kennt.

Und wenn Sie für die Anreise Ihr Auto lieber zuhause stehen lassen möchten, haben Sie mit den öffentlichen Verkehrsmittel die allerbesten Voraussetzungen für eine stressfreie Anreise oder für entspanntes Umherreisen. Denn ein verzweigtes Bus- und Bahnnetz im größten Naturpark Österreichs ermöglicht es Ihnen, dass Ihr Urlaubfeeling bereits beim Start in der Heimat beginnt.

Entdecken und Erkunden aus allen Himmelsrichtungen

Umrahmt wird das Karwendel im Osten vom Achensee, im Süden vom Inntal, im Westen von Scharnitz und im Norden von Hinterriß, das zu Österreich gehört, die Zufahrt aber von Bayern aus erfolgt.

Von diesen Eckpunkten aus lassen sich dann auch bestimmte Ziele am besten erreichen. Vom Achensee aus ist es beispielsweise die Mondscheinspitze, die als Aussichtsberg mit 2106 Metern einen spektakulären Überblick bietet. Unterhalb der Spitze kann man dann ein 50-köpfiges Rudel von Steinböcken beobachten, die sich hier niedergelassen haben und mit ihren Kletterkünsten die überraschten Wanderer beeindrucken. Aber die Mondscheinspitze ist keine leichte Aufgabe und man sollte schon einige Wander- oder Bergtouren gemacht haben, bevor man sich an dieses Erlebnis heranwagt. Trittfestigkeit und gutes Schuhwerk ist Voraussetzung.

Entspannte Wanderungen und faszinierende Tierwelt

Die Hochplatte überzeugt mit steilen Wiesenhängen unterhalb des Kamms auf 1800 Metern Höhe.

Die Strecken sind im Vergleich zur Mondscheinspitze eher entspannt und beschaulich. Und wenn man immer wieder ein Pfeifen hört, dann kann das sehr gut von einem der Mitglieder der Murmeltierpopulation kommen, die sich untereinander mal wieder vor den Steinadlern warnen, welche sich aus luftiger Höhe diese wunderschöne Gegend anschauen.

Wolfsklamm

Wenn Sie von Süden her in das Karwendel kommen, können Sie gleich einen Schwenk machen zur Wolfsklamm. Wild, rau und Natur pur erwartet Sie hier. Über Holzsteige und 324 Stufen geht es nach oben und von den Brücken aus haben sie einen spektakulären Blick auf das tosende Wasser und schließlich die Wasserfälle. Den Namen hat die Wolfsklamm tatsächlich von den Wölfen, die hier früher ihre Jungtiere gesäugt hatten.

Natur pur erleben im Halltal

Ein weiteres Highlight ist das Halltal, über dem vor allem im Winter der Schatten des Großen Bettelwurfs, des mit 2726 Metern zweithöchsten Berges im Karwendel, wacht. Das Halltal ist seit 2012 autofrei und gerade deshalb ein Paradies für naturbewusste Wanderer und die heimische Tierwelt.

Grandiose Ausblicke und das Geheimnis der Isar-Quelle

Ebenfalls im Süden thront der Hafelekar mit seinen 2334 Metern in der Spitze und dem Gipfelgrat der Nordkette über Innsbruck. Dies bildet eine geografische Grenze zwischen dem Naturparadies Karwendel und dem im Vergleich dicht besiedelten Inntal. Der Ausblick ist spektakulär und alle Mühen einer ausgedehnten Wanderung wert.

Scharnitz als Zugang ins Karwendel von Westen öffnet Wege zum Ursprung der Isar und zur Gleirschklamm. Ja, dieser urbayrische Fluss und der viertgrößte Bayerns entspringt in Tirol. Wobei es sich hier nicht um eine Quelle im eigentlichen Sinn, sondern um den Zusammenfluss von drei Bächen handelt. Wild ist die Isar allemal, denn als eine von wenigen ist sie naturbelassen und ungezähmt – wie der allergrößte Teil des Karwendels. Und das hat sie gemeinsam mit der ebenfalls wilden Gleirschklamm, die man auf kleinen Wegen und schmalen Brücken erkunden kann.

Steile Bergwände und blühende Almwiesen

Bleibt noch der Zugang von Norden über den Hinterriß, der streng genommen als Enklave nur von Bayern aus zugänglich ist. Das macht aber dem Wandererlebnis keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die höchst imposanten Lalidererwände, die sich 800 Metern steil erheben, bilden eine unglaubliche Kulisse, über die man nur staunen kann. Ganz besonders, wenn sich dann die Kontraste zu den blühenden und grünen Almwiesen bei der Falkenhütte auf 1848 Meter abzeichnen. Auch hier ist Wandern ein außergewöhnliches und visuell spektakuläres Erlebnis, das wohl nie wieder aus dem Gedächtnis desjenigen verschwindet, der dort war.

Das Karwendel ist ein Paradies, eine Naturgewalt und ein Refugium für abenteuerlustige, aber auch entspannungssuchende Wanderfreunde. Die Vielfalt so unglaublich, dass sie keine Wünsche offen lässt. Wer hier war, möchte nicht wieder weg oder kommt in jedem Fall wieder. Aber sind wir ehrlich: Ein Wandererleben reicht auch nicht für das Karwendel.

Kommentar verfassen

Nach oben scrollen